
Wenn es so etwas gibt wie eine ruhige Saison, dann ist dies der Winter. Auch in St. Aldegund steht die Zeit weitgehend still – wenn man mal davon absieht, dass hier auch sonst nichts los ist. Unter den verträumen Orten der Mosel ist dies einer der verträumtesten. Touristen verirren sich selten in seine Gassen, und die im Sommer anreisenden Camper, die am Flussufer Halt machen, sind im Januar daheim im Ruhrgebiet oder in den Niederlanden.
Hin und wieder allerdings sind Winzer zu sehen. Während der Wein der letzten Ernte gärt und das Weihnachtsgeschäft gemacht ist, haben sie nun Zeit, sich das Schneiden einzuteilen. Ob sie früh im Dezember an Werk gehen oder spät Ende Februar/Anfang März, ist von eher geringer Bedeutung. Im Gegensatz zu allen anderen Arbeiten im Weinberg eilt diesmal nichts. Ein Nachmittag Pause, eine Woche Urlaub – das ist erlaubt.
Auf Gut Mannwerk machen wir es ähnlich. Den Schneidetermin legen wir erst in diesen Tagen fest. Auf Mitte Februar wird es hinauslaufen. Alle Mannwerker sind dann da, häufig kommen auch Freunde hinzu. Das Schneiden ist nämlich ein ziemlich anspruchsvolles, aber auch beruhigendes Handwerk. Wie wir genau schneiden, davon mehr in Teil 2.